Dunkelretreat-Erfahrungen

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Update 2021: Dieses Jahr fand erneut ein Rückzug in die Dunkelheit statt. Diesmal bei mir im Haus/Seminarzentrum. Weitere Zehn Tage, die meine Begeisterung für die Tiefe der spirituellen Entwicklung in der Dunkelheit zusehens entfachten. Mehr findet sich unter www.krishna.at.

Hier nun der ursprüngliche Post:
Im Herbst 2016 fuhr ich auf ein Dunkelretreat zum Schwarzwald. „Was ist denn das?“, fragst du dich vielleicht. Im Prinzip einfach „nur ein Rückzug in einen finsteren beziehungsweise abgedunkelten Raum. Näheres dazu erfährst du bei Spiritbalance1 und hier im Artikel.

Bharati und Martin Glanert schreiben ein Buch zum Thema Dunkelretreat und wollen dort Erfahrungen von Teilnehmenden einfließen lassen, damit sie „Mut machen sich auf diese ganz besondere Reise der Selbsterkenntnis zu begeben.“

Meine Antworten auf diesen Fragebogen findest du hier anbei – vielleicht ist es ja auch für Dich eine Inspiration:

Bitte stell dich kurz vor

Thomas GrausgruberVorstellung zuerst in „weltlichen Belangen ;-)“:
Geboren im Tierkreiszeichen Krebs mit Aszendent Skorpion im Juli 1977 in Oberösterreich.

Klassische Schulbildung mit Technischer Schule und dann Studium Maschinenbau an der TU Wien.

Ich arbeite zum einen als IT Manager/Administrator und Berechnungsingenieur in einem Großkonzern der Schienenfahrzeuge herstellt. Zum anderen engagiere ich mich als Humanenergetiker in eigener Praxis für Einzelsettings und Gruppen.

Ich bin verheiratet und Vater eines tollen Sohnes.

Mein „spiritueller Weg“ begann mit Kriya-Yoga als ich ungefähr 19 Jahre alt war. Zwischenzeitlich ist das dann etwas in den Hintergrund gerückt. Aber als ich in Schaulspielkursen erfahren durfte, dass ich auf „mein Gespür“ vertrauen kann, bahnten sich die „dem Techniker in mir nicht erklärlichen Erfahrungen“ ihren Weg „wehement“. ;-)

Und so brachte mich „meine innere Führung“ auch nach Sasbachwalden zu einem zehntägigen Retreat …

Wie hast du vom Dunkelretreat erfahren?

Ich war 2016 Teamleader im Human Trust bei Veit Lindau und habe dort auch den Online-Kurs „Schreibglück“ gemacht. In diesem Umfeld bin ich auf Saskia Johns Buchtitel „Grenzerfahrung Dunkelretreat“2 gestoßen. Da klang etwas in mir an und ich „befragte das Internet“3 Tja und kurze Zeit später telefonierte ich mit Sabine vom Spiritbalance-Team :-) …

Wann hast du dich entschieden ins Dunkelretreat zu gehen?

Habe ich mich überhaupt wirklich entschieden?

Es hat sich alles recht gut gefügt – das „letzte Geld“ reichte, es waren mit dem Feiertag in Österreich genau noch genug Urlaubstage übrig, die Betreuung für den Sohnemann hat easy geklappt – tja und dann war es klar, dass diese Ruhe, Auszeit und Erfahrung einfach dran war – recht spontan und zügig, denn vier Wochen später war es so weit.

Mit welchen Wünschen und Vorstellungen bist du ins Dunkelretreat gegangen?

Ich hatte die Monate davor bemerkt, dass ich „kaum mehr runter kam“.

In Meditation konnte ich einfach keine „innere Ruhe“ mehr finden und das machte mich noch unruhiger.

Ich wollte wieder „zu mir finden – meiner inneren Stimme lauschen“.

Außerdem wäre es schön, wenn „in mir der Masterplan für mein Leben für die nächsten Jahre auftauchen würde“ ;-) …

„Übersinnliches“ wäre „interessant“ ist mir aber kein vordringliches Anliegen gewesen.

Außerdem wollte ich mich auch „ganz banal“ mal so richtig ausschlafen nach den Jahren wo ich oft mehrmals pro Nacht zum Sohnemann aufgestanden bin.

Hattest du Ängste / Bedenken / Unsicherheiten?

Ich war mir unsicher, ob das Thema „sich eingesperrt fühlen“ nicht vielleicht in diesem Kontext wieder auftaucht. Ich hatte in der Kindheit diesbezüglich traumatische Erfahrungen und da tauchte die Sorge auf, dass ich es vielleicht „nicht aushalten würde“. Deshalb bin ich auch mit dem Auto angereist um „möglichst flexibel zu sein“ ;-)

Weitere Bedenken hatte ich wegen der Rohkost, die ich nicht gewohnt war.

Beides ist in der Realität dann aber (Gott-sei-Dank) überhaupt kein Thema gewesen.

Wie hast du dich auf dein Dunkelretreat vorbereitet?

Ähm – gar nicht?

Stimmt nicht: Ich habe mir den Weg nach Sasbachwalden herausgesucht und alles organisiert ;-)

Außerdem besorgte ich mir ein Diktaphon und lud einige Meditationen und Meditationsmusik drauf.

Aber überdies machte ich mir wenige Gedanken, da es eine „innere Sicherheit“ gab, dass es schon genau richtig für mich werden würde. Außerdem wollte ich auch gar nicht mehr Vorbereitung um möglichst ungefiltert „meine eigenen Erfahrungen machen zu können“. So habe ich zum Beispiel bewusst das Buch von Saskia John nicht bestellt.

Ich dachte mir: „Ich fahre da zu den Profis, die wirken kompetent und herzlich – was soll schon schiefgehen?“

Meine Erfahrungen im Dunkelretreat

Sonne scheint durch Herzförmiges Blattloch

Was hast du im Dunkelretreat erlebt?

Frieden, Stille, Verwirrung, extreme Klarheit, inneren Kampf und Angst, Einssein, dass ich „die wilde, aufsteigende Energie“ nicht kontrollieren kann, aber darauf vertrauen darf, dass alles richtig ist, so wie es ist.

Einige Meditationen waren „unglaublich“ – durfte ich doch erfahren, wovon Yogi Dhiranandaji mir/uns vor 20 Jahren „erzählt“ hatte: Strahlend goldenes Licht „zu sehen“ und „den kosmischen Ton zu hören“ – in einer Intensität die ich mir vorher nicht hätte träumen lassen. Reproduzierbar und berauschend – (vorerst) halt leider nur in der Zeit im Dunklen ;-)
Nicht einmal mein Verstand konnte es „erklären beziehungsweise madig reden“ von wegen die Sonne ist hervorgekommen und alles „nur Einbildung“ – Wunsch Vater des Gedanken – usw.
Nein, keine Sinnestäuschung und wenn, dann eine unglaublich trickreiche ;-)

Ich hatte es im Hinblick auf Wortwitz sehr lustig mit mir – zum Beispiel, bekam folgendes eine „gänzlich neue Bedeutung“: ;-)

  • „Abwarten und Tee trinken“,

  • „Schattendasein“,

  • „Im Dunkeln ist gut munkeln“,

  • „Sonnengruß“,

  • „schwarze Gedanken“ (DER Knaller (-:),

  • „Lichterfest“, …

Wie hast du dich während deines Dunkelretreats gefühlt?

Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt – in Sicherheit. Dabei ist mir folgendes in den Sinn gekommen: „Die Finsternis ist äußerst friedlich – sie ist nicht die Abwesenheit von Licht, wie ich immer dachte, sondern das Ursprüngliche. Dass wir eine Sonne `so nah´ haben ist quasi der Jackpot.“

Außerdem gab es einen Moment beim Duschen wo mir „klar geworden ist“ dass ich mich selbst „richtig gut leiden kann“ – Selbstannahme und Selbstliebe bekamen nochmals eine „tiefere Bedeutung“ für mich.

Wie fandest du die Betreuung im Dunkelretreat?

Ich empfand es total herzlich und angenehm im Quelle der Kraft Spiritbalance Sadhana Ashram. Ich brauchte nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich mich „nicht zeigte“ – das war wirklich Ok ein Stilleretreat für mich zu machen – man spürt ja dennoch ob es einen Zug gibt. Und den gab es nicht, was mich zusätzlich entspannte.
Ein Teil von mir war total froh, dass es drei mal täglich schmackhaften Smoothie gab – so hatte ich ein bisschen zeitliche Orientierung zumindest ;-)
Übrigens: ich kann nun wahrhaftig verstehen was Konditionierung ist – insbesondere, wie ein pawlowscher Hund auf das Glöckchen reagiert. ;-)

Was hat dir das Dunkelretreat persönlich gebracht?

Ich durfte erkennen wie unwichtig und wertvoll „die Person Thomas Grausgruber“ zugleich ist.

Bitte beschreibe deinen innerlichen Prozess, den du in den Tagen im Dunkelretreat durchlebt hast.

Zu Beginn war es „komisch“ und ich war abschnittsweise verwirrt: Ich hatte die ersten beiden Tage viel geschlafen und beim Aufwachen „wusste ich“ zum Beispiel irgendwie dass es jetzt „Tag“ ist und es „nicht stimmt“ dass es zappenduster ist. Dies war von einer (kurzen) inneren Panik begleitet, die dann aber schnell verflog, als ich mich erinnerte wo ich war. Dann kam eine Phase in der ich es aus vollen Zügen genoss, nichts „tun zu müssen“ (siehe oben: „Abwarten und Tee trinken“) . Und dann klopfte der transformatorische Teil an die „innere Türe“. Durch die geführten Meditationen am Diktaphon und das Kriya-Yoga gelang es mir eine – rückblickend betrachtet – phantastische Ent-Wicklung hinzubekommen. Die Details werde ich allerdings hier nicht öffentlich machen und bitte um Verständnis dafür. Wer diesbezüglich genaueres wissen möchte, kann mich gerne persönlich kontaktieren.

Wie hast du den Moment empfunden, als du wieder „ins Licht gegangen“ bist?

DAS war spooky – so „wild“ hatte ich mir das nicht vorgestellt. Es dauerte sehr lange – wirklich Stunden, bis ich wieder „da war“. Ich empfand das Betrachten der Welt als totalen Overflow – wenn ich mich auf all das „einlassen würde“, in der Vielfalt die sich mir zeigte, würde mein System „durchbrennen“ – da war ich mir sicher. Und total schwindelig war mir auch. Aber ich sehe jetzt noch diese magisch-grünen Grashalme vor meinem inneren Auge, die das erste waren, was ich erkennen konnte aus dem Schlitz unter der Maske. Auch diese feuerroten Blätter an einem Strauch werde ich wohl niemals mehr vergessen – und natürlich den Sonnenuntergang ebensowenig!

Was hat sich nach dem Dunkelretreat innerlich und in deinem Leben verändert?

Es hat mich mit einer inneren Sicherheit erfüllt, die ich in Worten gar nicht gut beschreiben kann. Dies zieht sich in alle Lebensbereiche hinein und ist, wie gesagt, schwer erklärlich. Es fühlt sich an als wäre damit eine Tür aufgestoßen worden zu einem völlig neuen Lebensabschnitt/Lebenszugang.

Die Arbeit in meiner Praxis als Humanenergetiker hat davon stark profitiert. Es hat nicht alles einfacher gemacht, das will ich gar nicht schönreden, aber ich habe eine „Tiefe“ erreicht, die mich demütig still werden lässt.

Wem würdest du eine Dunkelretreat-Erfahrung empfehlen? Und warum?

Wenn du wissen willst wie es in dir steht und ob du dich selber magst, dann ist ein Dunkelretreat aus meiner Warte äußerst empfehlenswert ;-)

Es ist einfach eine ganz besondere Erfahrung, die, so glaube ich, in ganz unterschiedlichem Kontext sinn- und enorm kraftvoll sein kann.

Das Drumherum

Wie fandest du die Räumlichkeiten?

Ziemlich finster ;-)
Scherz beiseite: ich fand‘s total angenehm, so viel Platz zu haben selbst im Dunkeln Yoga-Übungen machen zu können ohne Sorge irgendwo anzustoßen. Die Om-Box war abschnittsweise auch sehr unterstützend.

Wie fandest du das Essen und Trinken im Dunkelretreat?

Ich war positiv überrascht, dass es so gut klappte von „nur“ drei Smoothies pro Tag „zu leben“ ;-)
Es war sehr variantenreich und mit Liebe gemacht – einfach gut!
Oh ja: nicht zu vergessen die Rohkost-Brownies! Mmmmhhh! :-)

Wie fandest du die Begleitung im Dunkelretreat?

Das hatte ich oben schon erwähnt: ich hab‘s sehr genossen in geschützem Rahmen „gut aufgehoben zu sein“ und dennoch frei zu sein mich zurückzuziehen.
Die An- und Abreisetage habe ich in der herzlichen Atmosphäre ebenfalls sehr genossen – vielen Dank nochmals für alles!

Planst du aktuell erneut ein Dunkelretreat zu machen?

Im Moment habe ich noch keine Pläne, aber letztes Mal ist es ja dann auch ganz schnell ins Leben gekommen – also „wer weiß?“ (um es mit den Worten der süßen vierjährigen Padmé zu sagen) ;-)

Tja, jetzt hast du einen Eindruck gewonnen, wie das mit dem Dunkelretreat so war für mich. Wenn du noch weitere Fragen hast, oder du eine Inspiration mit uns teilen möchtest, dann nütze die Kommentarfunktion unten! Ich freue mich riesig von dir zu hören/lesen!

Fußnoten/Quellen

Beitragsbilder: unsplash.com, raincarnation40, lena1, Unsplash, pixabay.com